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Mit den Demokratielaboren in Uelzen

Turing-Bus Station #8 am 22.Juni 2018 am Lessing-Gymnasium Uelzen und im Jugenclub BAXX, Uelzen (Niedersachen) mit 23 Schüler*innen + 16 Jugendliche im BAXX (16-17 Jahre bzw. 10-25 Jahre)

Trolle im Netz, Wahlmanipulation durch künstliche Intelligenz und Hatespeech: es könnte einem schwindlig werden bei dem Gedanken an die negativen Aspekte des Internets. Als zentrales Medium der Arbeitswelten der Zukunft kommt der Datenautobahn eine große Bedeutung zu, sei es als tägliches Kommunikationsmittel oder als gesellschaftliches Werkzeug. Auf unserer Station am Lessing-Gymnasium in Uelzen befassten wir uns deshalb mithilfe von einem Filmscreening, Diskussionen, Workshops und mit Unterstützung der Demokratielabore mit den oben genannten Themen. Der Tag begann mit der Doku ‘Lösch Dich! So organisiert ist der Hate im Netz’ der Kooperative Berlin, die Hatespeech in der rechten Szene verfolgt und dabei erschreckende Taktiken und Strukturen aufdeckt. Mechanismen dieser rechten Kommunikationskampagnen im Netz boten Anhaltspunkte für eine spannende erste Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern, die in der anschließenden Diskussion insbesondere gegenüber des in der Dokumentation wegen rechtsgerichteter Unterhaltung thematisierten Youtube-Kanals „imp“ Unverständnis über dessen Methoden äußerten.

Im Anschluss gab Olaf Thiele, Gründer eines Startups für künstliche Intelligenz und Mitglied der GI-Regionalgruppe, einen Vortrag mit dem Titel „Hate, Wahlen und KI“ über die Nutzung von künstlicher Intelligenz, spezifisch in der Manipulation des US-Wahlkampfes. Neben Einsichten in die Filtermethoden der großen Social-Media-Plattformen betonte Herr Thiele die Notwendigkeit von Verhaltensänderungen auf der Seite der individuellen Internetnutzer in der Bekämpfung von Hatespeech, die auch in dem am Nachmittag von den Demokratielaboren veranstalteten Workshop im Jugendzentrum BAXX zur Sprache kommen sollten.

Turing-Bus in Beetzendorf Foto: Olaf Thiele, CC-0

Zunächst ging es aber mit dem Workshop zum digitalen Flugblatt weiter, bei dem die Schülerinnen und Schüler einfache Webseiten zum Thema Cybermobbing, Hatespeech und deren Prävention kreierten. Ein paar der Ergebnisse sind hier zu sehen:

Turing-Bus in UelzenTuring-Bus in UelzenTuring-Bus in UelzenTuring-Bus in Uelzen Foto: Screenshots der von den Uelzener Schüler*innen entwickelten digitalen Flugblätter, CC-0

Der Tag endete dann mit konkreten Handlungsanweisungen: in dem eigens für ihr Projekt entwickelten Spiel „Invasion der Cybertrolle“ konnten die Teilnehmer*innen des Nachmittagsworkshops der Demokratielabore lernen, dass Ignorieren, Hilfe holen oder Nettsein oftmals die besten Optionen sind, wenn man mit Trollen im Netz konfrontiert ist. Den Troll zu konfrontieren und in die Diskussion mit ihm zu gehen, erwies sich hingegen oft als eskalativ. Diese Ergebnisse wurden in der Gruppe diskutiert und mit konkreten Ereignissen analysiert.

Turing-Bus in Beetzendorf Foto: Demokratielabore CI, CC-0

Die Station in Uelzen war insbesondere durch ihren thematischen Fokus ein besonderes Ereignis für uns und ein großer Dank gilt dem Informatik- und Chemielehrer Mirek Hančl, der uns bei der Planung und Durchführung eine große Hilfe war. Der Hundertwasser-Bahnhof und der perfekte Regenbogen, der am Nachmittag zu sehen war, waren dazu optische Highlights :)

Turing-Bus in Beetzendorf Foto: Uelzen Regenbogen, CC-0

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