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Free WiFi auf dem Schulhof am EMA in Bonn

Turing-Bus Station #12 am 28. Juni 2018 am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bonn (Nordrhein-Westfalen) mit 42 Schüler*innen (15-16 Jahre)

Bonn war uns als historischer Sitz der Gesellschaft für Informatik Abstecher ins Urbanere auf der Tour wert. Die Schülermassen am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, in das uns der Informatik-Lehrer Nils van den Boom eingeladen hatte, waren für uns zunächst ein kleiner Kulturschock.

Wir durften in den zwei Informatikkursen der 9. Klasse erleben, wie einige der Schülerinnen und Schüler unser Elektronisches Flugblatt in großer Geschwindigkeit innerhalb eines 90-Minuten-Unterrichtsblocks nahezu selbständig nach kurzen Inputs nur mit Hilfe der Aufgaben auf unseren Arbeitsblättern zusammenbastelten. Zuvor hatte der GI-Vizepräsident und Informatiker Alexander von Gernler in einer kurzen Grußadresse nochmal die Wichtigkeit einer fundierten kritischen Auseinandersetzung mit Informatik betont.

Die Digitalen Flugblätter testeten wir diesmal in der großen Pause. Auch in dieser Schule hatten die Schülerinnen und Schüler den eigenen WLANs auf den Pi’s kreative Hostnamen wie „Freies WLAN“ oder „EMA Free WiFi“ gegeben. Außerdem hatten Sie mit Eddings A3-Plakate gemalt, die auf diese Namen aufmerksam machten. Diese Plakate befestigte ich also an den Aufgängen zum Schulhof und stellte mich mit einer Tasche gefüllt mit allen batteriebetriebenen Flugblättern mitten auf den Schulhof. Es ließ sich sehr gut beobachten, wie die Hinweise auf die neuen WLANs sofort zum Gesprächsstoff wurden. Viele schauten sofort auf ihren Smartphones nach und guckten sich skeptisch suchend auf dem Schulhof um. Im Laufe der längeren Pause sprachen mich drei Mal verschiedene Schüler*innen an. Sie hatten mich als unbekannte Person auf dem Schulhof auffällig herumstehend ausgemacht und vielleicht etwas von den anderen aus dem Informatikkurs gehört. Die Reaktionen rangierten zwischen Neugier, Hoffnung, Überraschung, Enttäuschung, Begreifen und Inspiration: Neugier, woher das WLAN plötzlich kommt, Hoffnung darauf, dass es von nun an tatsächlich ein kostenloses Schul-WLAN gäbe, Überraschung bis hin zu Enttäuschung darüber, dass ich die Hotspots alle in meiner Tasche hatte, Begreifen der positiven wie negativen Möglichkeiten der Nutzung eines derart eigens konfigurierten anonymen 10-Euro-Hotspots und Inspiration für ein eigenes technisches wie inhaltliches Experimentieren.

Mission accomplished.